Alte Architektur und die bunten Häuser sind Markenzeichen von Cork in Irland.
BBW Auszubildende arbeiten in Irland. Ein Programm über die BS24 macht es möglich
Neue Erfahrungen sammeln, andere Kulturen kennenlernen und einfach offen sein für Neues. Das wünschen sich auch viele Auszubildende im BBW. Sina Steenhusen ist Lehrerin an der BS24, die Fachleitung Englisch und zuständig für Auslandsaufenthalte. Wichtig ist ihr, dass alle Auszubildenden die Chance haben, an einem Auslandsaufenthalt teilzunehmen - unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten. Seit mehreren Jahren arbeitet sie deshalb mit „si! soziales & innovation gGmbH“ im Programm „Mobility Ireland“ zusammen. Teilnehmen können Auszubildende aus geförderten Ausbildungen der Stadt Hamburg oder des Bundes. Das sind aus dem BBW beispielsweise Auszubildende der internen Reha-Ausbildung und der begleiteten betrieblichen Ausbildung (bbA), die nicht älter als 26 Jahre sind.
Insgesamt fahren 12 Hamburger Azubis für vier Wochen in den Sommerferien nach Cork in Irland. Sie werden von zwei deutschsprachigen Mentorinnen begleitet. In Cork wohnen alle in einem Wohnheim der Universität oder auch in einem Hotel. Die Kosten des Aufenthaltes in Irland über diesen Träger werden komplett von der Hansestadt Hamburg übernommen. Das heißt Flug, Fahrtkosten, Unterkunft und Frühstück, Sprachkurs und sogar einige Freizeitaktivitäten. Um Mittag und Abendessen kümmern sich die Azubis selbst. Die Teilnehmer:innen benötigen für die Zeit ein Taschengeld, das sie selbst finanzieren.
Schon in Hamburg werden die Azubis auf ihre Zeit in Irland in einem viermonatigen wöchentlich stattfindenden Vorbereitungskurs eingestimmt.In Cork besuchen die Auszubildenden vormittags einen Sprachkurs und nachmittags sind sie in einem Praktikumsbetrieb passend zum Ausbildungsberuf. In welcher Berufsausbildung man ist, spielt für die Teilnahme keine Rolle. Die Praktikumsbetriebe werden über die Organisation „si!“ gesucht.
Leandro war im Sommer 2023 dabei und hat sein Praktikum in der Firma „The Range“ absolviert. Das ist ein Einzelhandelsunternehmen mit den Schwerpunkten Haus, Freizeit und Garten.Der junge Mann macht im BBW eine Ausbildung zum Fachlageristen und empfand die Leute in Cork als „extrem nett“. Er betont jedoch, dass der Auslandsaufenthalt kein Urlaub ist, sondern dass es ein straffes Programm zu absolvieren gilt. Nach Englischlernen und Praktikum bleibt noch Zeit für Freizeitgestaltung und gemeinsame Ausflüge zum Beispiel zum Blarney Castle, einer Burganlage mit einer 24 ha großen Parklandschaft. Leandro erzählt, dass er auch mit seinen neuen Kollegen aus dem Praktikumsbetrieb etwas unternommen hat.
Für ihn war es das erste Mal, dass er ohne seine Familie so weit weg war. Er findet aber „Es war eine tolle Erfahrung!“ Bei einem Nachtreffen kommen dann alle Irland-Reisenden nochmals zusammen, um das Erlebte zu reflektieren und Erfahrungen auszutauschen.
In diesem Monat wird Sina Steenhusen wieder durch die Berufsschulklassen der BS24 gehen und für den Auslandsaufenthalt werben. Jede/-r die/ der die Voraussetzungen erfüllt, kann den Anmeldebogen ausfüllen, den sie verteilt. Wichtig sei, dass die Auszubildenden viel Interesse an einem Auslandsaufenthalt zeigen und aktiv sind. Deshalb sollten sie sich Zeit nehmen für das Ausfüllen des Bogens. Die engagierte Lehrerin gibt die Bögen dann weiter an si!. Für alle Bewerber:innen findet eine Info-Veranstaltung statt. In der Regel übersteigt die Zahl der Bewerber:innen die Zahl der Plätze. Das sollte jedoch niemanden abschrecken, findet die junge Frau. Sina Steenhusen betont, dass der Auslandsaufenthalt nicht nur für Azubis geeignet ist, die perfekt Englisch sprechen. Es kann auch jemand ausgewählt werden, die oder der nicht so gut Englisch spricht, aber interessiert und motiviert ist, dabei zu sein und neue Erfahrungen zu machen. Aus der Bewerbung sollte hervorgehen, dass die Azubis neugierig sind und aufgeschlossen sind. Wichtige Voraussetzungen seien aber Selbstständigkeit und die Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzufügen.
Man merkt, dass Sina Steenhusen diese Aufgabe für die Auszubildenden gern übernimmt. „Toll, wenn es nicht darum geht, dass es sich nur Einzelne leisten können, sondern dass jede/-r eine Chance hat.“ Diese Chance werden die Auszubildenden sicher nutzen, wenn die Lehrerin in die Berufsschulklassen kommt.