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Auszubildende im Bereich Farbe zeigen, was sie können

10.01.2025

Überbetriebliche Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr

Kaum hat das neue Jahr begonnen, sind die Auszubildenden bereits wieder fleißig dabei. Im Bereich Farbe findet für das 1. Ausbildungsjahr die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) statt. Die ÜBA ist eine Wissensstandserhebung an der alle Auszubildenden des jeweiligen Berufes in Hamburg teilnehmen. Ziel der ÜBA ist es, festzustellen, ob der Kenntnisstand der Auszubildenden dem Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes entspricht. Es ist Aufgabe der Betriebe, die Auszubildenden entsprechend den Vorgaben zu qualifizieren und die notwendigen Berufskenntnisse zu vermitteln, die durch den Rahmenlehrplan vorgegeben sind. Die Planung und Umsetzung der Aufgabe in der ÜBA mit den benötigten Materialien und Werkzeugen erfordert Zeit und Fachkenntnisse.

Die Aufgabe für die künftigen Maler/ Lackierer bzw. Fachpraktiker Maler/ Lackierer lautet „Wir gestalten den Eingangsbereich eines Kindergartens“. In einer Mappe sind die Aufgabenstellung und die Vorgaben zusammengefasst. Die Lehrlinge müssen die Aufgabe selbstständig bearbeiten. Sie entscheiden, wie sie an die Aufgabe herangehen und sie umsetzen.
Ein passendes Motiv muss gefunden werden und sowohl das gewählte Bild als auch die Gestaltung in diesem Fall kindgerecht sein. Mit Hilfe eines Overheadprojektors wird die Vorlage auf die Wand projiziert und dann nachgezeichnet.
Meist finden die Teilnehmenden die Motive im Internet. Oft sind es Comicfiguren oder Tiere, die ihren Weg auf die Wände der Malerboxen finden. Manche/r wählt Figuren, die sie/er in ihrer eigenen Kindheit mochte.
Steve hat eine Schildkröte gezeichnet. „Schildkröten mögen doch fast alle Kinder“, meint er. Außer dem zentralen Bildmotiv gibt es in seiner Box Stuckleisten und Reliefs an den Seitenwänden, die mit einer Spachteltechnik gefertigt wurden.
In Josys Box sitzt Baby-Pluto und schaut mit großen Augen in die Kamera. Josy gibt sich große Mühe dabei, eine Wickeltechnik an den Wänden umzusetzen. Das dauert eine Weile, sieht dann aber besonders schick aus – wie Marmor. Während Josy die Wände mit Pastellfarben gestrichen hat, hat sich Steve für kräftige Töne entschieden. In der dritten Box sitzt ein Glücksbärchi auf einer Wolke und erfreut sich an einem Stern.
Bei der Umsetzung der Aufgabe gibt es nicht den einen – richtigen – Weg. Jede Malerbox spiegelt auch die Individualität der Auszubildenden wider. Man kann sich gut vorstellen, dass Kinder an diesen Bildern ihre Freude haben. Trotzdem schaut Ausbilderin Sandra Röhrs mit dem Blick der Handwerksmeisterin auf die Arbeit und gibt Hinweise, was noch verbessert werden kann.

Auch in den kommenden Jahren werden die ÜBA Bestandteil der Ausbildung sein. Themen für die Maler/Lackierer:innen sind dann bspw. Fassaden oder die Gestaltung von Treppenhäusern.
ÜBA gibt es auch in anderen Berufen nicht nur im Handwerk. In der Pflege ist bspw. der Pflegeunterricht mit den Pflegelehrer:innen des BBW die ÜBA. Die ÜBA werden von der jeweiligen Kammer oder Behörde getragen und begleitet. Auszubildende sind verpflichtet, daran teilzunehmen.